Ein Schwangerschaftsverlust vor der 20. Woche betrifft ca. 20–25 % aller Schwangerschaften. Biochemische Schwangerschaften bleiben oft unbemerkt. Wiederholter Schwangerschaftsverlust (RPL) wird als Verlust von drei oder mehr Schwangerschaften in Folge definiert. Hauptursachen:
- Genetische Anomalien (z. B. Karyotyp-Veränderungen)
- Immunologische Störungen (z. B. Autoimmunerkrankungen)
- Infektionen (bakteriell, viral, parasitär)
- Endometriale Rezeptivitätsstörungen
- Uterusanomalien
- Hormonstörungen
- Lebensstil und Stress
Arten von Verlusten:
- Biochemisch: Positiver Test, aber kein Embryo sichtbar
- Frühe Fehlgeburt: Vor der 14. Woche
- Späte Fehlgeburt: Vor der 24. Woche
- Frühgeburt: Nach der 24. Woche
Jede Form erfordert einen spezifischen medizinischen Ansatz.
Diagnostische Tests
- Karyotyp-Analyse beider Partner
- PGT-A (Präimplantationsdiagnostik)
- Immunologische Tests (NK-Zellen, HLA, TH1/TH2)
- Thrombophilie-Diagnostik
- Serologien (HIV, Hepatitis usw.)
- Gebärmutteruntersuchung (HSG, HSC)
- Endometrium-Rezeptivitätstest (ER Map)
Lösungsansätze je nach Ursache
Genetische Ursachen
- PGT-A: Analyse von 16–20 Zellen des Blastozystenstadiums
- Eizellspende: Höhere Wahrscheinlichkeit genetisch gesunder Embryonen
Rezeptivitätsprobleme
- Bestimmung des Implantationszeitpunkts (WOI)
- ER Map: Analyse von 48 Genen zur Bewertung der Endometriumrezeptivität
Immunologische Faktoren
- Diagnostik: Lupus, Antiphospholipid-Syndrom, usw.
- NK-Zellen, HLA-C-Kompatibilität, TH1/TH2-Balance
- Individuelle Therapievorschläge je nach Testergebnissen
Fallbeispiele
42-jährige Frau: Niedriges AMH, mehrere Fehlversuche. Keine euploiden Embryonen nach PGT-A. Eizellspende, frischer Embryotransfer, gesunde Geburt.
27-jährige Frau: Zwei IVF-Zyklen mit Tag-3-Embryonen erfolglos. Nach PGT-A 6 euploide Embryonen. Nach Anpassung des Implantationszeitpunkts Schwangerschaft.
Können Infektionen wiederholte Fehlgeburten auslösen?
Ja. Z. B. Chlamydien. Biopsien können helfen.
Was ist die häufigste Ursache?
Genetische Probleme, Implantationsprobleme, immunologische Faktoren – plus psychologische Belastungen.
Sind IVIG-Behandlungen sinnvoll?
Nur in spezifischen Fällen mit erhöhter Antikörperaktivität.
Ist unerklärliche Unfruchtbarkeit häufig?
Ja. Es gibt trotz aller Fortschritte noch unbekannte Ursachen.
Wie neuen Mut finden?
Sich nicht selbst beschuldigen. Hilfe suchen. In die Zukunft blicken.
Wie steht es um LIT?
Noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.
Was tun nach mehreren Fehlschlägen?
Nicht einfach Medikamente hinzufügen. Endometrium prüfen.
Sollte man ab 40 sofort testen?
Ja. Jeder Embryo ist kostbar. Testen vor dem ersten Transfer empfohlen.
Wie zuverlässig ist PGT-A?
Sehr, aber kein Test ist perfekt.
Kann man gefrorene Blastozysten testen?
Ja. Auftauen, Biopsie, Wiedergefrieren möglich.
Ist Spermien-DNA-Fragmentierung ein Faktor?
Sie verhindert eher die Embryonenbildung als Fehlgeburten.
Ist Transfer mehrerer PGT-A-Embryonen riskant?
Ja. Höhere Risiken, geringerer Gesamterfolg.